Das Vaterunser

6 Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten. 7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen. 8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet.

 

9 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. 10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. 11 Gib uns heute unser tägliches Brot. 12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. 13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.


14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Matthäus 5, 6-15

 

 

Christus gab uns sechs Teile, aus denen ein wahres Gebet besteht.


Viele Menschen haben das »Vaterunser« auswendig gelernt, so dass sie es immer wieder aufsagen können; aber so schön das ist, wir haben es nicht zu diesem Zweck erhalten. Tatsächlich hat es im ganzen Neuen Testament niemand aufgesagt, nicht einmal der Herr selbst (siehe Joh. 17)!


Die Jünger hatten zu Jesus nicht gesagt: Lehre uns ein Gebet! sondern: Lehre
uns beten (Luk. 11,1). Darin liegt ein entscheidender Unterschied. Jesus schickte
Seinem Gebet denn auch Folgendes voraus: »Betet ihr nun also« (Matth.6,9), was bedeutet: »Betet nach diesem MusterSein Gebet war ein Vorbild für alle Gebete, und wenn es auch nicht zitiert wird, so hört man seine Grundsätze doch aus allen neutestamentlichen Gebeten heraus.


Christi Mustergebet lehrt uns, sechs Dinge von Gott zu erbitten:

1. dass Sein Name geehrt werde,

2. dass Er Sein Reich auf Erden errichte,

3. dass Er seinen Willen tue,

4. dass Er unsere täglichen Bedürfnisse befriedige,

5. dass Er uns unsere Sünden vergebe und

6. dass Er uns vor Versuchungen bewahre.


Alle Bitten sind letztlich auf das Ziel aller Gebete gerichtet, dass Gott verherrlicht werde. Die letzten drei sind der Weg, auf dem die ersten drei erreicht werden. Wenn Gott uns täglich versorgt, uns unsere Sünden vergibt und uns vor Versuchungen bewahrt, dann wird Sein Name erhoben, dann kommt Sein Reich und Sein Wille geschieht.


Wenn du Christi Gebetsmuster verstanden hast und ihm folgst, kannst du sicher sein, so zu beten, wie Er uns unterwiesen hat; und was immer du in Seinem Namen bitten wirst, wird Er tun, »damit der Vater verherrlicht werde im Sohn« (Joh. 14,13).

 

Auszug aus dem Andachtsbuch "Lass mich zu Dir kommen" von John MacArthur