Umkehr


Schon wieder ist ein Jahr verflogen

und es begann zweitausendzwei.

Ob dieses uns wohl gut gewogen

und Krieg und Terror bald vorbei?

 

Wird es den Menschen besser gehen?

Endet der Hunger in der Welt?

Werden Kranke Heilung sehen

und Arbeitslose eingestellt?

 

Wann enden vielfache Entbehrung,

wann Kriminalität und Leid,

wann Umweltverschmutzung und Zerstörung,

wann Lieblosigkeit und Neid?

 

Es gibt viel Not in dieser Welt.

Ich schaue mit Entsetzen hin.

Was wir Menschen in ihr angestellt

geht mir niemals aus dem Sinn.

 

Ich würde gerne Umkehr sehen,

von allem, was uns hier zerstört

und machte gerne ungeschehen

all das was schädlich und verkehrt.

 

Fast zwölf ist's auf der Uhr der Erde,

gern ließe ich sie rückwärts gehen.

Doch zwecklos ist meine Beschwerde,

der Zeiger wird sich weiter drehen.

 

Was ist zu tun, kann ich es ändern?

Ist meine Kraft nicht viel zu klein?

Die Not ist groß in vielen Ländern,

doch mir geht's gut! So lass ich's sein?

 

Nein, ich möchte nicht verzagen,

kapitulieren vor der Zeiten Not.

Will einen neuen Anfang wagen,

denn Gott im Himmel ist nicht tot.

 

Seinen Auftrag tun, das will ich meinen,

ist ganz persönlich meine Sache.

Veränderung beginnt im Kleinen,

es liegt an mir, was ich draus mache.

 

So will ich neu mit wachen Sinnen

mein Verhalten hinterfragen.

Denn Umkehr muss bei mir beginnen!

Ich möcht dies Abenteuer wagen!

 

Heilung in der kleinsten Zelle,

zieht letztendlich große Kreise.

Auch jetzt, an dieses Jahres Schwelle,

ist solche Umkehr klug und weise.

 

© Martin Volpert, 31.12.2001